Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der auch nach der Verarbeitung weiterarbeitet. Die stetige Aktivität wird einem vor allem in Häusern bewusst, in denen das Naturmaterial in Treppen, Dielen, Wänden oder Fußböden verbaut ist. Besonders in der Nacht, wenn alles ruhig ist, hört man das Holz dann öfters knarzen. Ein natürliches akustisches Zeichen, dass uns offenbart, dass das Material atmet und lebt. Dazu betört es das Auge des Betrachters ebenfalls mit seiner einzigartigen Schönheit. Es ist von Verästelungen und Maserungen übersät, was jedes einzelne Stück zu einem Unikat macht. Damit der Werkstoff seinen Charakter nicht verliert, bedarf es einer regelmäßigen Fürsorge. Aber was versteht man eigentlich unter Massivholz und was sollte man bei der Pflege beachten?
Was ist Massivholz?
Der Begriff «Massivholz» unterliegt in der Möbelindustrie einer sehr strengen Norm. Holzmöbel dürfen somit nur als «massiv» bezeichnet werden, wenn alle Teile mit Ausnahme der Schubladenböden und der Rückwand aus massivem Holz hergestellt werden und nicht furniert sind.
Dies bedeutet: Liebäugelst du beispielsweise mit einer Kommode aus massivem Kastanienholz, wird das Möbelstück durchgehend aus Kastanie bestehen. Lediglich nicht sichtbare Teile wie unter anderem Auflageleisten, Schubladenböden sowie die Kommodenrückwand dürfen aus einer anderen Art von Holz gefertigt sein.
Warum ist die Pflege von Massivholz-Möbeln so wichtig?
Natur- oder Massivholzmöbel besitzen eine spezielle Optik und Haptik. Außerdem gelten sie als äußerst robust und fallen nicht nach dem ersten Umzug auseinander. Dennoch darf man nie vergessen, dass sie im ständigen Austausch mit ihrem Umfeld stehen und sich den dortigen Gegebenheiten anpassen. Aus diesem Grund reagiert das Naturmaterial dementsprechend auf die verschiedensten Umgebungsumstände. Diese sind:
- Veränderungen der Luftfeuchtigkeit
- Direkte Sonneneinstrahlung
- Stetige Temperaturschwankungen
- Hitze und Trockenheit
- Staub und Abnutzungserscheinungen
- Nikotin- und Fettablagerungen
Fakt ist: Ohne die richtige Behandlung würde das Naturmaterial schnell seinen natürlichen Charakter verlieren. Mit der perfekten Pflege kann man dem Verfall jedoch entgegenwirken.
Natur- & Massivholzmöbel reinigen: Darauf sollte man achten!
Damit du ein Leben lang Freude an deinen hochwertigen Holzmöbeln hast, solltest du ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenken. Denn scharfkantige, feuchte oder heiße Gegenstände können ihnen schaden und unschöne Spuren hinterlassen. Damit dies nicht passiert, solltest du folgende Dinge beachten:
Holzmöbel: Staub regelmäßig entfernen
Zur Entfernung von Staubpartikeln benötigst du nichts anderes als ein trockenes oder leicht angefeuchtetes Baumwolltuch. Gut zu wissen: Auf Mikrofasertücher solltest du bei der Holzreinigung verzichten. Denn so gut sie bei der Reinigung und Pflege von anderen Werkstoffen wie Glas oder Edelstahl auch sind: Für Holzoberflächen sind sie eher ungeeignet, da sie kleine Kratzer auf dem Material verursachen und mit der Zeit die empfindliche Pflegeschicht beschädigen.
Holzmöbel: Leichte Verschmutzungen entfernen
Leichten Schmutz bekommst du mit einem nachhaltigen Holzreiniger wie dem Emma Grün Reiniger für Naturholz wieder weg. Hierfür einfach das Produkt auf ein Wolltuch oder einen weichen Schwamm geben, über die Holzoberfläche wischen und schon sind leichte Verschmutzungen verschwunden. Anschließend musst du das Holz nur noch trockenreiben.
Sind deine Massivmöbel gewachst oder geölt, empfehlen wir dir, sie anschließend mit einem Vlies und einem nachhaltigen Öl oder Wachs zu polieren. Bei lackiertem Holz ist dein Holz bereits gegen äußere Einflüsse geschützt und es ist nach der Reinigung keine weitere Behandlung mehr nötig.
Holzmöbel: Starke Verschmutzungen entfernen
Sind die Verschmutzungen so stark, dass eine einfache Reinigung nicht ausreicht, kann man den Makel mit feinem Sandpapier aus der Welt schaffen. Im Anschluss muss man das Naturmaterial wieder mit einer passenden Holzmöbelpolitur oder einem nachhaltigen Wachs pflegen. Aber Achtung: Dies funktioniert nur bei gewachsten oder geölten Möbelstücken. Bei lackiertem Holz klappt dies nicht!
Die richtige Pflege von Massivholz: Nachhaltige Öle und Wachse wirken in der Tiefe!
Echtholz muss nicht nur regelmäßig gereinigt werden: Es bedarf auch einer stetigen Pflege. Damit deine Holzmöbel ihre natürliche Ausstrahlung behalten, solltest du stark beanspruchte Oberflächen wie unter anderem Tische aus Massivholz mindestens ein Mal im Monat mit einem nachhaltigen Möbelöl oder Wachs behandeln. Sie bilden einen perfekten Schutz und verhindern, dass Feuchtigkeit in das Naturmaterial eindringen kann.
Bei weniger beanspruchten Holzoberflächen wie jenen von Massivholzbetten ist eine Behandlung ein- bis zweimal im Jahr völlig ausreichend. Wie bereits erwähnt, ist die Vorgehensweise beim Ölen und Wachsen denkbar einfach. Diese Tipps helfen dir dabei:
- Reinige und pflege Holzoberflächen am besten immer mit natürlichen Ölen und Wachsen. Denn synthetisch hergestellte Produkte können die Oberflächen beschädigen und zu Verfärbungen führen.
- Auf Mikrofasertücher solltest du bei der Holzpflege verzichten. Sie können Kratzer verursachen!
- Öle oder Wachse müssen immer in Richtung der Holz-Maserung aufgetragen werden. Dies gilt ebenfalls beim Entfernen der überschüssigen Pflege.
- Achte darauf, dass die Umgebung eine perfekte Luftfeuchte besitzt. Hier gilt: Bei einem zu trockenen Raumklima sollte die Luft befeuchtet werden. Hierfür kann man unter anderem elektrische Luftbefeuchter nutzen. Ist das Raumklima hingegen zu feucht, besteht die Gefahr, dass sich das Naturmaterial verzieht. Um dies zu verhindern, sollte man regelmäßig lüften.
Wasserflecken auf Holz: So bekommst du sie mit einfachen Hausmitteln wieder weg!
Die beste Präventionsmaßnahme, um Wasserflecke auf Naturholz zu verhindern, ist das Verwenden von Untersetzern. Sollte das Malheur schon passiert sein und unschöne Flecken machen sich auf deiner Tischoberfläche breit, hilft nur noch eins: Die richtige Behandlung!
Wasserflecken im Holz mithilfe eines Föhns entfernen
Ein einfaches Hausmittel, um die hässlichen Ringe auf der Holz-Oberfläche zu entfernen, ist die Behandlung mit einem Föhn. Beachte dabei, dass die austretende Luft nicht zu heiß ist. Auch etwas Geduld solltest du bei dieser Anwendung mitbringen. Aber es lohnt sich: Denn nach einiger Zeit wird das Wasser durch die warme Luft verdunsten und der Fleck verschwinden.
Helle Wasserflecken: Bei hellen Wasserflecken, die eine milchige Färbung haben, befindet sich die Feuchtigkeit in der Oberfläche des Materials und die Entfernung ist einfacher als bei dunklen Flecken.
Dunkle Wasserflecken: Das Wasser ist bereits in das Holz eingezogen. Dies bedeutet, dass du beim Entfernen etwas mehr Geduld als bei weißen Flecken mitbringen musst. Ist die Feuchtigkeit bereits zu tief in das Material eingedrungen und du bekommst den Fleck nicht mehr raus, bleibt dir nichts weiter übrig, als die Oberfläche abzuschleifen.
Nach der Behandlung solltest du das Holz mit einer Bio-Möbelpolitur oder einem Wachs pflegen.